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Die junge Nachbarin 4

Beziehungen sind manchmal wie Fieberkurven. Sie entwickeln sich nicht linear sondern verlaufen Wellenförmig. Gerade bei innerer Zerrissenheit muss man als Mann sehr geduldig sein. Mir scheint, dass bei dieser so hübschen, jungen Frau gerade ein Prozess abläuft, der zum Endpunkt einer Hingabe führt, den sie noch nicht realisiert hat. Kurz blitze die Leidenschaft, das Begehren auf. Deutlich hat des Kuss etwas in ihr ausgelöst. Anfangs war da noch eine Hemmung. Vielleicht um sich zu schützen, um eine Ausrede für eigene Triebhaftigkeit zu haben, vielleicht, weil sie ihren eigenen Gefühlen nicht traut.

Sie ahnt noch nicht, dass sie den Fallen eines erfahrenen Jägers nicht entkommen kann. Ich habe einen Pfeil abgeschickt, der sie mitten ins Lustzentrum getroffen hat. Wir werden sehen, wie lange das Gift der Versuchung benötigt, um sie ganz zu ergreifen. Ich merke, dass heute nichts mehr läuft. Ganz väterlicher Freund gehe ich, winke noch einmal und sage nur ein Wort: „Danke“, lasse offen, wofür. Mit hängenden Schultern steht sie da, meine Nachbarn. Ungeschützt ihren Gefühlen ausgeliefert, von eigenem Sehnen und Begehren überwältigt.

Sie wird noch lange den Kuss spüren und in ihr werden zwei Sichten mit ihr ringen: Zum einen, Johanna was hast Du gemacht. Nie hättest Du einen Kuss zulassen dürfen. Zum anderen, Da war doch nicht dabei, endlich mal ein Mann, der mich begehrt und mich nehmen will, der mich als Frau sieht, mich erobern will. Ich verstehe: Die Festung ist noch nicht sturmreif. Aber ich weiß, sie wird sich selbst schwächen, weil sie ihre Gedanken nicht kontrollieren kann.

Sie wird beim Reingehen an den Kuss denken, an meinen Körper, der sie auf der Schaukel berührte, sie wird sich Duschen, als ob das was helfen wird, sie wird ins Bett gehen und erst nicht einschlafen können. Ich lasse den Kuss noch einmal Revue passieren. Trotz allen Kalküls muss ich gestehen: Mich hat der Kuss, oder die Küsse nicht kalt gelassen. Der erste war noch sehr gehemmt. Zwar hatte diese begehrenswerte Frau ihren Kopf mir zugewandt, die Augen geschlossen und meine Lippen erwartet, aber Zutritt konnte und wollte sie mir noch nicht gewähren.

Beim zweiten Versuch, eher einem Angriff gleich ergab sie sich ihrem Schicksal und schnell übernahm ihre Sehnsucht, ihr Verlangen die Herrschaft und trieb sie fort. Sie fand sich in eine Universum der Triebe katapultiert und gehörte auch dahin. Ich weiß, dass ich eine etwas große Zunge habe. An mir ist alles etwas zu groß. Aber daher traut man mir Herschafft, Überlegenheit und Kraft zu und begibt sich lieber unter meinen Schutz als gegen mich zu kämpfen.

Ich musste nie um meinen Führungsanspruch kämpfen. Meist ergab man sich freiwillig. Die wenigen, die Widerstand probten, scheiterten kläglich und ergaben sich ihrem Schicksal. Alleedings, und das gebe ich gerne zu, mein Interesse erlahmt auch schnell bei zu leicht erlegter Beute. Diese Frau war schwer zu knacken. Sie sehnte sich nach Dominanz, nach dem Erhöhen der Frau durch das Dienen. Aber in ihr tobte ein Kampf, der sie das Ziehen einer Mauer als einzigen Ausweg denken ließ.

Am nächsten Morgen, einem wunderschönen Samstagmorgen werkele ich bereits ein bisschen im Garten, als des begehrte Wesen aus dem Haus tritt. Ich tue erst einmal so, als ob ich nichts von gestern erinnern würde. Die Stille wirkt fast bedrohlich, mein fröhliches, stimmloses Winken verunsichert Dich. Du wirst Dich fragen, warum setzt er nicht nach? Will er mich nicht. Ich schmunzle in mich hinein. Hier in Deutschland gilt oft, dass Angriff die beste Verteidigung sei.

Bei meinen häufigeren Japanaufenthalten lernte ich, dass man einem Gegner die mögliche Aussicht auf einen Sieg lassen muss. Mit seiner Angriffsenergie kann ich ihn dann ohne viel der eigenen Kraft zu Fall bringen. Die Macht des Schweigens zahlt sich aus: Aus heiterem Himmel bietet sie mir Kaffee und Kuchen an. Wieder ist es ein angebotenes Essen. Sie bietet mir ein besänftigen eines Triebes, des Hungers an, um einem anderem, dem Sexualtrieb zum Erfolg zu verhelfen.

Ich wende mich ab, lasse die Anbieterin im Regen stehen. Sie konkretisiert ihre Offerte mit einem späten Zeitpunkt. 17 Uhr ist eigentlich zu spät für einen Kaffee. Ich sehen durchs Fenster, dass wenige Minuten vor der angekündigten Zeit tatsächlich meine Nachbarin erscheint. Sie trippelt über den Bürgersteig und durch das halb offene Fenster höre ich das Klacken der High Heels. Bei jedem Schritt hebt und senkt sich ihre Brust und das Becken kippt im Rhythmus.

Sofort, wie auf Knopfdruck erhebt sich mein Trieb und ich muss mich beherrschen, ihr nicht entgegen zu rennen. Zappeln lassen ist eine gute Alternative. Die Psychologie hat nachgewiesen, dass Verknappung das Kaufverlangen erhöht. Ich greife zum Telefon, noch bevor es Klingelt, tue so, als wäre ich beschäftigt, stelle mich so, dass die Frau mich durch die bodentiefen Fenster im Eingangsbereich sehen kann. Sie bleibt geduldig stehe, tut so, als wenn es ihr nichts ausmacht.

Dann gehe ich zu Dir. Dein Plan war ein anderer. Du wolltest den Kuchen mit mir genießen. Ich nehme ihn aber huldvoll entgegen, nur wie eine Gottheit Nahrung auf dem Altar erhält und kündige meine Besuch in den Abendstunden an. Mein Befehlston und meine klare Ansage zaubern ein enttäuschtes Lächeln auf Dein Gesicht aber d unterwirfst Dich, nimmst meine Anweisungen entgegen. Ja, ich will Dein Nahrungsopfer, aber ich bestimme wann, was, wo und das wie!Zur vereinbarten Zeit mache ich mich auf den Weg.

Vorher habe ich noch etwas weißen und dunkel lila Flieder geschnitten, um ihn meiner Johanna zu schenken. Das soll etwas Salbe auf die Wunde der Enttäuschung legen und gleichzeitig ein Bild von Seriosität entwerfen. Ein locker fallendes Reißverschlusshemd und eine graue Jeans geben mir etwas Unscheinbares. Ich klingle und anders, als am Nachmittag bei mir, öffnest Du sofort die Tür und ein Strahlen huscht über Dein Gesicht. Diese Rolle gefällt Dir. Du bist die Huldigungen gewohnte Geschäftsfrau, die Hausherrin, die Blumen entgegen nimmt.

„Ich konnte nicht widerstehen, Dir diesen duftenden Flieder mit zu bringen. Die Farben passen zu uns: Weiß ist die Farbe der Unschuld und Reinheit, wie das Brautkleid symbolisiert, oder der Heiligkeit und Erlösung. Das Violett vereinigt die Gegensätze von Rot und Blau: das Kalte mit dem Heißen, das Kräftige mit dem Leichten, das Männliche mit dem Weiblichen. Du verstehst die subtile Geste sofort. Du errötest und lächelst zaghaft, fast schüchtern. Merkst aber nicht das Kalkül.

Du hast nichts von Deiner Attraktivität verloren. Du presst den Strauß wie zum Schutz gegen Deinen Busen. Wie gerne wäre ich nun der Strauß, würde ich Dir nahe sein. „Tritt näher. “ sagst Du und lässt mich an Dir vorbei. Ich greife dir an die Schulter, nehme Kontakt mit Dir auf. Nicht das Tätscheln des Pos, plumpe Vertraulichkeit sondern die leichte Berührung lässt Bindungshormone ins Blut. Ein weiterer Griff, zwischen die Schulterblätter, hingehaucht, fast ungewollt, schafft im Unterbewusstsein die Wahrnehmung von Nähe.

Außerdem, gewissermaßen als Nebeninformation erfahre ich, dass sich Dein BH hinten öffnen lässt und dass der BH von drei Haken gehalten wird. Dir ersten beiden würde ich mit einer Hand leicht, den letzten aber, weil er die letzte Bastion ist, der die Brüste frei geben wird, erfordert einen kräftigen Ruck. Nichts turnt mehr ab, als ein nestelnder Liebhaber. Du bückst Dich, ergreifst eine Bodenvase und streckst mir wieder dein herrliches Hinterteil entgegen. Wie gerne würde ich es jetzt streicheln, Deine Pobacken streicheln und mich vorsichtig im Slip nach den schmachtenden Lippen vor arbeiten.

Aber ich rufe mich zur Ordnung. Nur nicht übereilen. Liebevoll arrangierst Du den Strauß und beugst Dir herab, um den Duft einzuatmen. Dann schaust Du mich an. „Wunderschön, Danke!“. Du fühlst Dich beschenkt, denkst daran, wann Dein Mann wohl das letzte Mal Blumen außerhalb von Geburtstagen Dir Blumen geschenkt hat. Im Essbereich im Wintergarten stehen schöne Loomchairs um einen festlich gedeckten Tisch. „Öffnest Du den Wein? Ich trage dann schon mal auf. “ wie vertraut Deine Worte klingen.

So als wären wir in einer glücklichen Beziehung. Kerzen sind bereits entzündet. Ich öffne die Flasche, das Bouquet eines reifen Bardolino entströmt der Flasche. Ich gieße ein, damit der Rotwein etwas atmen kann. Bekleidet mit einer weißen Bluse und einem schwarzen, engen Rock und auf den unvermeidlichen High Heels bringt Du zwei geschmackvoll dekorierte Teller uns setzt sie auf die gläsernen Platzteller. Rosmarinkartoffel mit Zuckerschoten und ein zart angebratenes Rinderfilet lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen.

„ Ich liebe Fleisch!“ etwas anzüglich schaue ich auf Deine Brüste. „Das Auge isst mit!“ füge ich bei und lasse offen, ob die Speise oder Dich meine. Wieder öffnest Du die Schleusen des Erzählens. Ich erfahre von Deinem Opa, von weiteren Einzelheiten Deiner Familie. Nach dem Essen bringe ich das leer gegessene Geschirr mit Dir in die Küche. Bewusst lasse ich Dich das Geschirr in die Spülmaschine einräumen. Ich nehme Dich einfach kurz in den Arm.

„Danke für das wunderbare Essen. Und dann noch von solch einer Schönheit serviert. Der Abend hat wunderbar angefangen. “ Du sollst nicht denken, dass der Abend mit dem Essen endet. Das Essen ist erst die Ouvertüre. „Lass uns auf den Balkon gehen. “ bedeutest Du und gehst voraus. Weiße Loungemöbel mit grauen Polstern laden ein und obwohl genügend Platz ist, setzt sich Johanna zu mir auf das Sofa. Züchtig hält sie die Knie geschlossen.

Sitzt mir zugewendet. Wir greifen gemeinsam um Glas und prosten uns zu. Beim Anstoßen klingen beide Gläser und ich lausche dem Klang nach. Du schaust mich an, Vielleicht erwartungsvoll. Möchtest Du wieder einen Kuss? Ich greife mit einer Hand in Deinen Nacken, mit der anderen an Deine Wange und ziehe Dich zu mir. Auf halber Strecke begegnen sich unser Lippen. Heute muss ich Dich nicht zwingen. Dein Mund öffnet sich und ohne sich zu zieren lässt Du mich herein in Deinen Mund.

Unsre Zungen begegnen sich, feiern ihr eigenes Wiedersehen, tänzeln umeinander. Du lehnst Dich an mich, lässt Dich in Deine Gefühle fallen und eine endlose Vereinigung im Kuss lässt Dich atemlos werden. Wo wird das enden?###.


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